NATURA 2000 Wiesen am Schollener See

Raufutter und künstlich erzeugte Futterpausen beim Pferd: 

Warum Dauer und Qualität entscheidend sind

Die Ernährung von Pferden orientiert sich am natürlichen Fressverhalten, welches sie über Jahrtausende als Steppentiere entwickelt haben. Dabei spielt Raufutter – wie Heu, Gras oder Stroh – eine zentrale Rolle. Dennoch werden in der modernen Pferdehaltung häufig künstliche Futterpausen in Kauf genommen oder bewusst eingesetzt. Diese Praxis birgt Risiken für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere. In diesem Artikel kläre ich darüber auf, warum Raufutter so essenziell ist, welche Folgen Futterpausen haben können und wie eine pferdegerechte Fütterung gestaltet werden sollte.


1. Die Bedeutung von Raufutter

Raufutter bildet die Basis jeder artgerechten Pferdefütterung. Es enthält strukturreiche Pflanzenfasern, die nicht nur den Energiebedarf decken, sondern vor allem die Verdauung fördern und das Kaubedürfnis befriedigen.

Vorteile von hochwertigem Raufutter:

  • Regt die Kautätigkeit an: Pferde kauen ca. 30–50 Mal pro Minute beim Fressen von Heu. Dies produziert Speichel, der die Magensäure puffert.
  • Psychisches Wohlbefinden: Fressen ist für Pferde nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch Beschäftigung und Stressabbau.
  • Erhaltung der Darmflora: Die im Dickdarm lebenden Mikroorganismen sind auf stetige Raufutterzufuhr angewiesen.

2. Natürliches Fressverhalten – ein Dauerprozess

In freier Wildbahn verbringen Pferde 16 bis 18 Stunden pro Tag mit der Nahrungsaufnahme. Sie nehmen viele kleine Portionen über den Tag verteilt auf – ein Verhalten, das durch ihren kleinen Magen (ca. 8–15 Liter) evolutionär bedingt ist.

Wichtig: Der Pferdemagen produziert kontinuierlich Magensäure, auch wenn kein Futter aufgenommen wird. Ohne regelmäßiges Kauen und Speichelproduktion kann es zu Reizungen und Schäden an der Magenschleimhaut kommen.


3. Künstliche Futterpausen – eine unterschätzte Gefahr

In vielen Ställen kommt es zu Fresspausen von über 4–6 Stunden, etwa über Nacht oder zwischen festen Heuportionen. Solche Pausen gelten als „künstlich“, da sie dem natürlichen Verhalten widersprechen und durch menschliche Haltungsformen bedingt sind.

Gründe für eine begrenzte Heufütterung sind oft steigende Heupreise, Verfettung von leichtfuttrigen Pferden oder Verschwendung von Heu. Bevor man anfängt, Heu zu rationieren, sollte man sich auf die Suche nach pferdegerechtem Heu begeben. Hier geben Heuanalysen Aufschluss, denn den Energiegehalt sieht man Heu leider nicht an. Auch äußerlich schönes und gut duftendes Heu kann hohe Zucker- und Eiweißwerte aufweisen.

Pferdegerechtes Heu sollte möglichst mehr als 30% Rohfaser enthalten. Dies fördert das Sättigungsgefühl und sorgt für einen gesunden Darm. Der Zuckergehalt sollte 10% nicht überschreiten. Für leichtfuttrige oder stoffwechselempfindliche Pferde sollte der Zuckergehalt besser bei unter 8% liegen. Der Rohproteinwert sollte bei 6 bis 9% liegen, bei Sportpferden auch bis zu 12%.

Besonders besorgniserregend ist der Trend zu zeitgesteuerten Heuraufen. Es gibt mittlerweile Studien, die zeigen, dass diese Art der Fütterung zu Stress, Unruhe in der Herde, Aggressionen und hastigem Fressen führen. Die Pferde mit Zugang zu zeitgesteuerten Heuraufen fraßen im Durchschnitt etwa 1 kg Heu pro Tag mehr als die Pferde, die 24/7 Zugang zu Heu mit Heunetz erhielten. Besonders interessant war hier, dass die Gewichtszunahme der Pferde mit ständigem Heuzugang geringer ausfiel, als bei den Pferden, die mit zeitgesteuerten Raufen gefüttert wurden.

4. Strategien zur Vermeidung von Fresspausen

Eine pferdegerechte Fütterung zielt darauf ab, die natürliche Nahrungsaufnahme so gut wie möglich zu imitieren.

Ein guter Kompromiss sind Heunetze. Sie verlangsamen die Aufnahme und reduzieren die Verschwendung durch Zertrampeln. Verschiedene Heuqualitäten können gemischt werden, Heu kann mit Stroh gemischt werden, um nährstoffreicheres Heu „zu verdünnen“ und ständigen Raufutterzugang zu gewährleisten bei reduzierter Kalorienzufuhr. Zur Förderung der Bewegung ist es besonders sinnvoll, mehrere, verteilte Futterstellen einzurichten.

Außerdem sollte ein großes Augenmerk auf ein pferdegerechtes Heu gelegt werden.


5. Fazit: Raufutter ist Lebensqualität !

Raufutter ist kein „Lückenfüller“ in der Pferdeernährung, sondern Grundpfeiler der Gesundheit. Künstliche Futterpausen widersprechen der Natur des Pferdes und sollten vermieden werden. Wer seinem Pferd rund um die Uhr Zugang zu strukturiertem, gutem Raufutter bietet, schafft nicht nur die Basis für eine gesunde Verdauung, sondern auch für ein zufriedenes, ausgeglichenes Tier.


Sandra Vater - Tierheilpraktikerin
Ernährungsberaterin und Stoff-
wechseltherapeutin f. Pferde
TCM/Akupunktur, Heilströmen

www.pferdewohl-vater.de
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Tel.: 01577 15 99 742

 

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